Geschichte

Auf der Kirchenwarf von Fulkum kamen bereits vor etwa 1000 Jahren Menschen zum Gottesdienst zusammen. Das ergibt sich aus Ausgrabungen, die anlässlich der Kirchenrenovierung im Frühjahr 1990 vom Niedersächsischen Institut für historische Küstenforschung unter Leitung von Herrn Hermann Haiduck, Wilhelmshaven, unter Mitwirkung der Ostfriesischen Landschaft durchgeführt wurde.

Demnach haben, bevor im 13. Jahrhundert eine Backsteinkirche errichtet wurde, auf der Fulkumer Kirchenwarf drei Holzkirchen gestanden. In der östlichen Hälfte der heutigen Kirchenwarf wurde zunächst im 2. Jahrhundert ein 2,50m hoher Hügel aus Sandboden mit einer Bauplattform für eine Holzkirche errichtet. Diese Kirche wurde durch ein Feuer zerstört. Auch der nachfolgende Kirchenbau mit einer Breite von etwa 4m wurde durch einen Brand vernichtet. Nach einer weiteren Erhöhung des Kirchenhügels folgte im 12. Jahrhundert der Bau der dritten Holzkirche. Bevor dann vermutlich in der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts der Bau einer Steinkirche erfolgte, wurde die Kirchenwarf insbesondere nach Westen hin erneut erheblich vergrössert.

Diese altehrwürdige Kirche von Fulkum wird wie folgt beschrieben:
Sie ist mit dem halbrunden chorähnlichen Abschluss am östlichen Giebel 32 Schritt lang, 9-10 Schritt breit und hat mehr als 27 Fuss hohe Mauern, die 4 1/4 Fuss dick sind und auf gewaltigen Granitblöcken ruhen, auch bis etwa 5 Fuss von unten aus Granitquadern bestehen oder doch damit umkleidet sind. In jedem Giebel erblicken wir ein Rundbogenfenster und an jeder Seite eine Rundbogentür, sowie 3 kleine Spitzbogenfenster.

Von dieser Steinkirche waren bei den 1990 vom Bauunternehmer Hans Hieronimus durchgeführten Renovierungsarbeiten noch Fundamentreste vorhanden. Die Kirche musste damals wegen Baufälligkeit abgerissen werden.

Die dann errichtete Maria Magdalena Kirche wurde 1862 erbaut. Der Name weist vermutlich auf die Patronin hin. Es handelt sich nach der Baubeschreibung bei dieser Kirche um eine einschiffige Saalkirche mit eingezogener (schmalerer) halbrunder Absis. Die Decke besteht aus Holzbalken mit aufgelegten Dielen. Die Absis bekam wie ihre Vorgängerkirche eine halbrunde Form und eine runde Wölbung. Dieses Bauschema ist in Ostfriesland seit dem Mittelalter weit verbreitet. Der im Chorraum stehende aus Granit gehauene Taufstein stammt aus der Zeit von 1100 bis 1200 und gehörte vermutlich schon zu der früheren Kirche. Das Taufbecken ist auf vier Säulen gestellt, die sich an den Mittelstamm anlehnen. Der hölzerne Deckel des Taufsteines stammt aus dem Jahre 1636.

In einem Abstand von etwa 8m befindet sich westlich der Kirche ein aus Backstein gemauerter Glockenturm. Er stammt wahrscheinlich aus der Zeit der ersten Backsteinkirche von Fulkum und ist etwa 500 Jahre alt, also aus dem 15. Jahrhundert. Der Glockenturm wurde vermutlich wegen des schon damals erkannten schlechten Baugrundes auf der künstlich aufgetragenen Warf getrennt von der Kirche erbaut. An der heutigen Schräglage des Turmes kann man ersehen, dass die Bauleute seinerzeit richtig gehandelt haben.